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Hamburgs erster Niederflur-Gelenkbus ging im August 1992 bei der Hochbahn (HHA) in den Linieneinsatz. Vorher wurde ein Bus bereits intern getestet. Am 6.8. erfolgte am Hauptbahnhof eine öffentliche Präsentation, die die Vorteile der Niederflurtechnik gegenüber den Hochflurwagen verdeutlichen sollte.
Die 71er Baureihe umfasste 47 identische Fahrzeuge mit den Nummern 7101 bis 7147. Man wählte die Nummer 71xx, da die 72er Nummern noch an 1982er Busse vergeben waren. Die letzten 11 Wagen dieser Baureihe wurden teilweise in schneeweiß oder mit anderen Wagennummern geliefert und später angepasst.
Alle Busse waren ausgestattet mit 5-Gang-Automatik (kurze Übersetzung), ABS, ASR, elektrischer Rampe, Absenkeinrichtung, Drehzahlmesser, Flipdot-Matrixanzeige (Vorn & rechts komplett, hinten nur Liniennr.), Zündschloss, brauner Innenausstattung, grünen Sitzpolstern, automatischer Türbetätigung Mitte und hinten und TIM-Fahrscheindrucker.
Außerdem hatte die Wagen die bereits von den Vorgängermodellen bekannte Knickwinkel-
steuerung, entwickelt von den Fahrzeugwerkstätten Falkenried.
Die Fahrzeuge wurden von einem Heckmotor angetrieben, der genau wie beim 12m-Bus mit einer kurzen Antriebswelle an der hintersten Achse wirkte. Diese Bauart wird als Schubgelenkbus bezeichnet. Der Motor war gleicher Bauart wie bei den 1992-1994er Solobussen (Euro 1), allerdings mit 250 PS geringfügig stärker ausgeführt.
Bekannt wurde diese Baureihe auch durch zahlreiche auffällige Werbeanstriche, die fast alle für OMSI umgesetzt wurden. Es gab kaum Bandenwerbungen, sondern hauptsächlich Vollbeklebungen.
Zur Jahrtausendwende wurden elektronische Fahrscheindrucker (EFAD), später mit Digitalfunk und GPS-Haltestellenerkennung, sowie eine zweizeilige Haltestellenanzeige im Vorderwagen nachgerüstet.
Die HHA bestellte 1993 noch weitere 28 Gelenkbusse, während bei den anderen Hamburger Verkehrsunternehmen lange Zeit bis zur Ausmusterung nur die alten Hochflurbusse im Einsatz waren. Die 93er (=73er) Baureihe ist hier ebenfalls vertreten und unterscheidet sich nur durch zusätzliche Seitenblinker an der Vorderachse und neue Dachluken wegen geänderter Sicherheitsvorschriften.
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland rüstete nicht nur die Stadt Hamburg auf, sondern auch die HHA. Es wurden u.a. neue Polster eingebaut und ein Versuchswagen mit LCD-Displays für Werbung und Linienübersichten im Innenraum ausgestattet.
Bis zum Jahr 2009 wurden alle Busse ausgemustert und an deutsche oder osteuropäische Verkehrsbetriebe verkauft. Damit erreichten die 92er/93er Gelenkbusse der HHA eine überdurch-schnittlich lange Lebensdauer von bis zu 17 Jahren.
-Technische Daten-
Länge: 17.890 mm
Breite: 2550 mm
Höhe: 2935 mm
Motor: Euro 1, 6-Zylinder-Reihenmotor liegend, wassergekühlt, gekapselt
11,9 l, Viertakt-Direkteinspritzung, Nenndrehzahl 2200 u/min, 250 PS
Leergewicht: 15.700 kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 27.000 kg
Getriebe: 5-Gang-Automatik
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Sitzplätze: 56+1
Stehplätze: 104
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